Mittwoch, 7. Juni 2017
Ersticktes Schluchzen
Es sind Tage wie dieser, an denen gar nichts mehr geht.
Wie gelähmt dasitzen, das ist eine Möglichkeit, es zu beschreiben; den Atem anhalten, um nicht zu ersticken, eine andere.
Warum es dazu kommt, weiß ich bis heute nicht. Es ist anders als die mittlerweile für mich erklärbare Panik, die immer irgendeinen Grund hat. Aber das hier, das ist universaler. Irgendwie steckt es in jedem Atom.
Mein Blick trifft dann irgendwas, und ich schluchze auf. Es ist ein ersticktes Schluchzen, das kann gar nicht richtig raus; kaum ist das Geräusch da, ist es schon wieder weg. Und auch das Gefühl, das mitschwingt, wird irgendwie sofort wieder unterdrückt.
Von einem inneren Schutzmechanismus oder einem versteckten Diktator? Ich weiß es nicht.

Mein Atem geht dann nicht tief genug. Ich fühle mich dick und aufgeblasen. Die Sicht ist schlierig und unscharf, selbst mit frischgeputzter Brille, als würde ich nicht richtig wach werden.

Dann wünsche ich mir, der Abend würde ewig dauern und ungestört bleiben, bis ich dann vor Müdigkeit einschlafe. Und die auf diesen Abend folgende Nacht soll bitte doppelt ewig dauern, damit ich ausgeschlafen am nächsten Morgen aufwache. Nachdem ich alle Dämonen weggeratzt habe. Erst Abends in meiner Schreibphase, dann im Schlaf.

Ich kreuz mal die Finger, damit das klappt. Und mach's Fenster auf, fürs bessere Durchatmen.

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